Atelier de
Recherche
Markierungen zwischen Räumen und Disziplinen haben immer die Funktion bestimmte Bereiche voneinander zu differenzieren. Wie finden diese Grenzziehungen statt? Wie lassen sich räumliche und gedankliche Grenzen reflektieren? Wo ereignen sich encruzilhadas/Kreuzungen, wo das Getrennte sich wieder vermischt?
Grenzen und Encruzilhadas
Vertiefung künstlerische Forschung
SoSe 2020
Maria Keplinger
Lisa-Victoria Niederberger
Magdalena Mair
Neda Baralic
Theresa Samira Schönbauer
Unerwartet kann plötzlich ein Ereignis alles verändern. Die Zeit bleibt stehen und der normale Alltag wird außer Kraft gesetzt. Es handelt sich um eine Ausnahmesituation, die als Scheideweg bezeichnet werden kann. Auf portugiesisch spricht man von encruzilhadas: Scheidewege oder Orte, wo Wege sich kreuzen und sich die Frage stellt, welcher der richtige Weg zum weiter gehen ist.
Als das Sommersemester begann mussten die Hochschulen wegen der Corona-Maßnahmen das geplante Programm verlassen und sich auf Distanzlehre umstellen. Das Thema des Seminars „Grenzen und encruzilhadas“ führte uns zur Beobachtung unserer eigenen Grenzerfahrungen in der Corona-Zeit. Tägliche Gewohnheiten musste umgestellt werden, persönliche Kontakte wurden vermieden, andere Kontakte wurden erneuert und auf Distanz gepflegt, unser Bewegungsraum schränkte sich ein, aber diese Einschränkungen machten uns auf andere Dinge aufmerksam, die vorher keine Beachtung fanden. In den Projekten „encruzilhadas- Scheidewege“ verfolgten die Studierenden ihre Erfahrungen und markierten einige Orte, um diese Situationen nicht aus den Augen zu verlieren. Als wäre es wichtig ein Denkmal für diese Corona-Zeit zu errichten. Wie sollte dieses Denkmal aussehen? An welcher Kreuzung sollte dieses platziert werden? Die Interventionen zeigen das Ergebnis eines künstlerischen Forschungsprozesses, in dem die Rituale der neuen Normalität festgehalten wurden. Die Interventionen verweisen auf den schmalen Grat zwischen dem Gewohnten und dem Neuen sowie auf die Anpassungsstrategien, die jeder einzelne entwickeln musste, um die verschiedenen Emotionen, die die Quarantäne in uns auslöste, auszufüllen. Die Corona-Zeit öffnete einen Zwischenraum, in dem sich vor allem Fragen über unser Leben aktivieren und Interventionen möglich werden.
ECRUZILHADAS – SCHEIDEWEGE
Projekte im Rahmen des Seminars von Amalia Barboza mit der Projektbegleitung von Mariel Rodriguez
Spurensicherungen
Ausstellung
WiSe 2022-23